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24 März, 2023
Polylino in der Praxis: Kurzinterview mit Petra O. (Leiterin Kindertagesstätte Pestalozzistraße, München)

Interview mit Petra O. (Leiterin Kindertagesstätte Pestalozzistraße, München)
Welche Faktoren haben Sie zu der Entscheidung geführt, Polylino in Ihrer Einrichtung zu verwenden?
Wir setzen schon lange eine aktive Medienpädagogik um und haben ins innerhalb dieses Schwerpunktes stetig weiterentwickelt. Als Teilnehmer bei MuLa und intensives Ausleihen von Medien wollten wir uns auch dem iPad und weiteren neuen digitalen Medien nicht verschließen. Durch die Teilnahme am KoMMBi sind wir noch tiefer in das Thema eingestiegen und haben es sehr begrüßt dass wir Polylino über die iPads nutzen können.
In unserer Einrichtung sind viele Kinder aus verschiedenen Nationen und wir können so auf Ihre Herkunftssprache eingehen. Gleichzeitig wird allen Kindern durch Polylino die Unterschiedlichkeit der Sprachen bewußt und lädt sie dazu ein neugierig und offen auf andere Sprachen und somit auch auf die Kinder, die andere Sprache sprechen zu zugehen.
Die Bücher sind gut beschrieben und im Kindermodus nach Themen und Altersstufen geordnet. Es kommen immer wieder neue Bücher dazu und die Möglichkeit sich eigene Bücherregale anzulegen ist auch sehr nützlich für den Alltag. Die App ist so aufgebaut, dass auch die Kinder eigenständig die Funktionen nutzen können. Die Bilderbuchbetrachtung in größeren Gruppen ist über den Beamer gut möglich und kann einfach und zeitsparend umgesetzt werden. Ebenfalls ist es für die Kinder angenehm, dass sie durch die Vorlesefunktion auch andere Stimmen hören. Besonders die männlichen Vorlesestimmen kommen bei unseren Kindern gut an.
Was hat sich durch Polylino in Ihrer Einrichtung verändert?
Wir nutzen das Bilderbuchkino viel öfter als früher. Ebenfalls wird die App auch Eltern angeboten und man kann gut bemerken, wer diese zusammen mit seinen Kindern nutzt und wer nicht. Die Kinder berichten uns davon, welche Bücher sie von zu Hause kennen und wünschen sich auch teilweise ganz gezielt Bücher. Die Kinder können durch die einfache Bedienung der App das Bilderbuchkino eigenständig leiten und übernehmen die Rolle des Kinochefs. Sie erinnern an die Regeln und fordern diese auch ein, verfolgen das Buch und gehen teilweise schon auf die Kinder (Zuschauer) ein. (Buchwahl, Fragen, etwas Zeigen lassen)
Die Kinder sind neugierig auf Sprache geworden und erforschen diese durch die Funktion in der App. Gemeinsamkeiten von ähnlich klingenden Sprachen werden teilweise schon festgestellt und es entwickelt sich über die Zeit ein Stolz auf die eigenen Sprachressourcen.
Wie setzen Sie Polylino konkret in der Einrichtung ein? Können Sie uns ein paar Praxisbeispiele nennen?
Wir nutzen Polylino als Bilderbuchkino. Entweder als päd. Angebot in einer Kleingruppe oder in der Ruhezeit um mit einer Großgruppe Geschichten zu lauschen. Je nach Dynamik der Gruppe bewerten wir diese und tauschen uns am Ende über die Geschichte aus. Man kann dabei nochmal die Seiten ohne Ton schneller umblättern und die Kinder berichten lassen. Die Kinder machen im Alltag auch manchmal ihr eigenes kleines Kino. Sie holen sich das Tablet und das Stativ ,wählen gemeinsam ein Buch aus, setzen sich gemütlich davor und lauschen dem Buch. Sie tauschen sich über die Bücher aus und Fähigkeiten wie Empathie, Gesprächsregeln, soziale Kompetenz und Konzentration werden gefördert. Der Wortschatz erweitert sich dabei ebenfalls und die Kreativität der Kinder wird angeregt eigene Geschichten zu gestalten. (5-6 Jährige Kinder) Im Alltag holt sich auch manchmal nur ein Kind das iPad und schaut sich zusammen mit einem Freund ein Buch an, sowie sie das auch mit den Printbüchern umsetzen können. Der Vorteil ist, dass die Kinder sich die Geschichten selbst vorlesen lassen können und Sie so unabhängiger werden. Wir dokumentieren diese Zeit und achten darauf dass die Zeitspannen nicht überschritten werden. Die Kinder haben bei uns eine freie Medienzeit pro Woche: 10-15 Minuten pro Kind und Woche. In dieser Zeit nutzen Sie auch manchmal Polylino. Manche Kinder spricht das Medium sehr intensiv an. Wir reflektieren die Medienzeit mit den Kindern. Wir denken darüber nach wie viele Geschichten für unseren Kopf gut sind und ob es für uns einen Unterschied macht wenn wir uns ein Printbuch zusammen anschauen im Vergleich zu Polylino.
Wie reagieren die Kinder und ihre Eltern auf Polylino?
Die Kinder mögen diese App und die Bücher sehr gerne. Von den Eltern bekommen wir leider wenig Feedback, haben dieses aber auch noch nicht so intensiv angefragt. Ich werde diese Frage als Anregung nutzen und das Thema, wenn möglich und passend in die Elterngepräche einbauen.
Einige Titel, die die Kinder wiederholt gerne anschauen:
- Die Sache mit dem Gruselwusel
- Die Dinorinos
Aber auch kurze Geschichten die man sich in vielen verschiedenen Sprachen immer wieder anhören kann sind sehr begehrt:
- Bella und Bosse
- Otis
Warum ist es Ihrer Meinung nach so wichtig, Kinder in ihrer Herkunftssprache bzw. Zweitsprache zu erreichen?
Die Kinder fühlen sich wertgeschätzt und gesehen. Sie reagieren manchmal anfangs irritiert, sind aber schnell begeistert und wünschen sich ihre Sprache, zunehmend eigenaktiv und mit Stolz verbunden. Die Neugier aller Kinder auf unterschiedliche Sprachen wird durch Polylino geweckt. Manchmal betrachten wir ein kurzes Buch in verschiedenen Sprachen und verstehen wie schwer es sein kann, wenn man die Sprache gar nicht versteht. Manchmal hilft das Bild aber nicht immer. So werden auch Sprachbarrieren im Alltag emotional nachvollziehbarer.
Die Kinder werden eingeladen zu übersetzen und fast alle Kinder lassen sich auf die verschiedenen Sprachklänge ein. Über Polylino kommen sich die Kinder näher und lernen das Verstehen und Sprechen von verschiedenen Sprachen, als besondere Ressource kennen.
Manchen Kindern wird erst bei Polylino bewußt dass sie eine gemeinsame Drittsprache haben. Natürlich wird diese dann auch gerne im Alltag im Spiel genutzt und dies gestehen wir den Kindern auch zu. Wir holen sie dann in Ihrer Situation ab und führen Sie wertschätzend und spielerisch zur Deutsche Sprache zurück.
Es ist auch schön, dass es immer mehr Bücher gibt, bei denen die Schriftsprache aus anderen Ländern zu sehen ist. Auch der Gedanke, dass ein Buch von hinten nach vorne gelesen wird, wie es in einigen Kultur üblich ist regt zu weiteren Gespräche über Individualität und Gemeinsamkeiten an.
Welchen Mehrwert können digitale Medien in der frühkindlichen Bildung Ihrer Meinung nach schaffen?
Durch die einfache Handhabung können die Kinder eigenaktiv und unabhängig von Zeitressourcen der Erwachsenen Zugang zu Literatur finden. Allgemein entwickelt sich die digitale Welt so schnell weiter und umgibt uns im Alltag, im Beruf und in der Schule.
Ein früher Kontakt mit diesen Medien lässt sich kaum vermeiden. Man kann die Offenheit der jüngeren Kinder für Neue Dinge - forschendes Lernen - gut nutzen und sich mit ihnen zusammen mit den digitalen Medien auseinandersetzen. Im gemeinsamen Tun entsteht ein Austausch über Lernspiele, Inhalt, weitere Ideen und den Unterschied der realen und digitalen Welt. Ein reflektierter und somit kompetenter Umgang kann erlernt werden und dient als Basis für einen gesunden Umgang mit Medien.
Ganz allgemein liegt der Mehrwert darin, dass die digitalen Medien mittlerweile so kompakt sind, dass sie so vielseitig und vor allem einfach nutzbar sind. Sie ermöglichen Integration und regen im gemeinsam Tun viele soziale und kommunikative Prozesse an.
Was wären Ihre drei Top-Tipps, um Polylino möglichst effektiv in der Einrichtung zu etablieren?
Ein Elternbrief mit Informationen wie wir als Kindergarten Polylino nutzen, mit den Zugangsdaten für die Eltern für Zuhause.
Aushänge über die aktuellen Lieblingsbücher der Kinder aus der App. Aussagen der Kinder zu den Büchern und die Einladung an die Eltern, sich mit uns und den Kindern darüber auszutauschen.
Kolleg*innen, die sich mit Polylino befassen und die App mit den Kindern im Alltag zusammen nutzen. Die Möglichkeit, dass die Kindern eigenständig die App im Alltag integriert nutzen können. z. B. in der freien dokumentierten Medienzeit hat sich bei uns bewehrt, genauso wie das Bilderbuchkino, das ein oft gewünschter Bestandteil unserer Ruhezeit ist.
Herzlichen Dank, dass Sie sich Zeit für das Interview genommen haben.
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